Ein verführerischer Duft nach Rosen und Erdbeeren ist die Ouvertüre für diesen klassisch Spätburgunder Rosé trocken. Es folgt das Zwischenspiel mit Anklängen von reifem Pfirsich und Cranberry. Der von einem guten Körper gekrönt wird und im „Grande Finale“ mit einem eleganten, schönen Abgang glänzt.
Passt gut zu Frühlingssalaten, gebeiztem bzw. gegrillten Lachs oder gut gekühlt an einem heißem Sommertag.
Der Begriff „Rosé“
Roséweine sind sehr hellfarbige Weine aus roten Trauben, die wie Weißwein hergestellt werden. Die Beeren dürfen dabei nicht oder nur wenige Stunden auf der Maische liegen. Je nach Intensität des Kontaktes mit den Beerenhäuten ist der Roséwein unterschiedlich stark gefärbt. Billige Roséweine von außerhalb der EU können auch aus weißen und roten Weinen gemischt sein. I.d.R. darf Rosé in der EU so nicht hergestellt werden. Ausnahmen sind Rotlinge wie Schillerwein, Schieler oder Badisch Rotgold. Ein Verschnitt bzw. eine Cuvée von verschiedenen Rotweinsorten ist zulässig. Welche als Rotweinsorten bzw. als Qualitätswein-Rebsorten gelten, geben die Länder selbst vor, ggf. auch die Farbe und den Alkoholgehalt. Ein Rosé ist nur für Landweine und Qualitätsweine mit Angabe von Rebsorte und Jahrgang zulässig. Nicht zur Erzeugung von Roséweinen zugelassen sind gemäß Weinrecht die im deutschen Sprachgebrauch als grau (im französischen Sprachraum gris) bezeichneten Rebsorten wie Grauer Burgunder, Gewürztraminer und Grenache Gris, die selbst bei Vollreife nur leicht rötlich gefärbte Beeren erbringen.
Hierzulande hat der Roséwein einen Marktanteil von rund zehn Prozent am gesamten Weinabsatz, mit leicht steigender Tendenz.
Ein Rosé steht von der Herstellung her gesehen dem Weißwein eigentlich viel näher als dem Rotwein. Er ist deutlich weniger mit Anthocyanen (Farbstoffen), Tanninen und Aromastoffen angereichert als ein Rotwein. Im Detail gibt es aber zwischen den einzelnen Rosétypen sehr wohl farbliche und geschmackliche Unterschiede, die hauptsächlich auf Grund der verwendeten Rebsorten sowie der unterschiedlich langen Maischestandzeiten resultieren. Die wichtigsten fünf Herstellungsverfahren für Roséwein sind:
1) Bei der häufigsten Methode werden die dunklen Trauben genauso behandelt, als ob es weiße wären. Auf dem Weg durch die Traubenmühle wird der Traubenmost von den Farbstoffen der Beerenschalen zwar etwas angefärbt; es gibt jedoch im Gegensatz zum Rotwein keine Mazeration (kein liegenlassen auf der Maische). Nach dem Pressen wird der rötliche Most dann wie ein Weißwein weiterbearbeitet. Das ergibt sehr helle Roséweine.
2) Bei der zweiten Methode werden die Weintrauben erst nach einer zwei- bis dreitägigen Maischestandzeit abgepresst und dann der Traubenmost weiterverarbeitet, was in der Regel deutlich dunklere und geschmacklich intensivere Roséweine ergibt.
3) Die dritte Methode ist das so genannte „Bluten“, französisch Saignée. Die Trauben werden angequetscht, aber nicht gepresst. Bevor jedoch der Most ein dunkleres Rot annehmen kann, wird ein Teil schon nach 12 bis 48 Stunden abgezogen oder einfach durch „Abtropfenlassen“ gewonnen. Der Rest des Mostes wird als Rotwein weiterverarbeitet, der durch dieses Verfahren konzentrierter und farbstärker ist. Der Rosé ist ein Nebenprodukt.
4) Bei einer vierten Methode wird ein Rotwein durch Schönen (hauptsächlich durch Mittel wie PVPP und Aktivkohle) von Gerbstoffen befreit und dadurch aufgehellt.
5) Beim als Blanc de noirs bezeichneten Wein („Weißer aus schwarzen“) handelt es sich um einen aus Rotweintrauben hell gekelterten Wein, was besonders beim Champagner bzw. Schaumwein Anwendung findet. Er kann helle (weiße), aber auch eine leicht rötliche Farbe aufweisen; bei etwas dunklerer Farbe wird er Taché genannt. In Deutschland kann „Blanc de noirs“ als ergänzende Bezeichnung beim Weißherbst verwendet werden. Im deutschen und österreichischen Weinrecht ist die Bezeichnung/Herstellung aber nicht explizit definiert.
Der Geschmack von Roséweinen erinnert an leichte Rotweine. Da der Wein kühl getrunken wird und daher bei Hitze viel besser zu Tisch passt – wie Weißwein –, ist er besonders im Sommer und in heißen Wein-Ländern beliebt.
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