Das vielschichtige, ausdrucksstarke Bukette dieses Weines kitzelt die Nase mit Aromen von reifem Pfirsich und Aprikose, frischer Birne und Apfel sowie Zitrusfrüchten, wie Limette und Orange und macht Lust auf einen herrlichen, Genuss. Er wirkt animierend und präsentiert sich mit seiner leichten, natürlichen Restsüße und der angenehmen Säure zugleich außerordentlich elegant.
Dieser Wein ist Hildegard von Bingen gewidmet.
Er ist ein guter Begleiter zu Fischgerichten, Kalbfleisch, feinen cremigen Kartoffelsuppen oder einem Schweinemedaillon.
Hildegard von Bingen
Die später heilig gesprochene Hildegard von Bingen (1098-1179) erlebte in ihrer Kindheit Visionen Christi und trat früh in das Kloster Disibodenberg der Benediktinerinnen ein. Sie war sehr vielseitig und betätigte sich als Künstlerin, Wissenschaftlerin, Mystikerin, Heilpraktikerin und Dichterin. Um das Jahr 1150 ließ sie an der Mündung der Nahe in den Rhein das Kloster Rupertsberg bei Bingen erbauen und besiedelte es mit 18 Nonnen. Dieses wurde 1632 während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Die heutigen Einzellagen Abtei Rupertsberg, Hildegardisbrünnchen und Klosterberg im Stadtteil Bingen-Bingersbrück im Anbaugebiet Nahe erinnern daran. Nach alter Tradition des Benediktinerordens wurde von den Nonnen auch Weinbau betrieben.
Hildegard von Bingen wusste bereits von Kindheit an um den Wein und bezeichnete ihn als „Blut der Erde“. Sie rühmte seine reinigende Wirkung auf Blut, Säfte und Gefäße des Menschen und sagt: „Der Wein, maßvoll genossen, heilt und erfreut den Menschen zutiefst durch seine große Kraft und Wärme“. Ihr medizinisches Hauptwerk war „Causae et Curae“ (Ursachen und Behandlung der Krankheiten), welches um das Jahr 1150 erschien. Darin sind zahlreiche Krankheiten und deren Behandlung vor allem durch Heilkräuter beschrieben, die nach ihren Rezepten auch oft mit Wein versetzt werden. Gegen Magenleiden empfiehlt Hildegard ein Getränk aus Pflanzen-Extrakten und zwei Drittel Wein, das erwärmt auf nüchternem Magen zu trinken sei, sowie Christrosenwein. Sie beschreibt auch viele Rezepturen für Herzwein, Hustenwein, Wundwein, gelöschten Wein und Essig gegen verschiedene Krankheiten und seelische Probleme.
Hildegard von Bingen bez. Weingenuss: „Edler, starker Wein erregt Adern und Blut des Menschen auf unrechte Weise und zieht die ganze Feuchtigkeit, die im Menschen ist, an sich, wie Reinigungstränke es tun, und zwingt vor der richtigen Zeit den Harn zum Fliessen. Ungarwein tut das nicht. Deswegen müssen starke Weine durch Brot, das man hineintut, oder durch einen Zusatz von Wasser gemildert werden. Ungarwein (hunnischer Wein) braucht so nicht gemildert zu werden; wenn aber einer Wasser dazu tun will oder Brot und ihn so trinken, dann ist er zwar angenehmer zum trinken, aber nicht gesünder“. Sie gibt den Rat, im Winter Wein oder Bier statt Wasser zu trinken.
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