Dieser Chardonnay, der 9 Monate in neuen Barrique-Fässern gereift ist, wird von den sorgfältig ausgewählten französischer Eichenfässer geprägt. In der Nase zeigt er sich reif und äußerst vielfältig, mit seinen Aromen von Banane, Ananas, Orangenschale und Vanille, sowie einer nussigen und buttrigen Note. Am Gaumen präsentiert er sich cremig, mundfüllend und mit einer leichten, weichen Tanninstruktur. Der Geschmack wird bestimmt von tropischen Früchten, Walnuss, Vanille und Butter. Ein sehr komplexer Wein, der sein Finish in seinem langen und geschmeidigen Abgang hat, so dass man sich noch lange daran erfreuen kann.
Er passt zu gebratener Fisch und Fleisch, würzigen Meeresfrüchtegerichten ebenso wie zu herzhaftem Käse.
Die Rebsorte Chardonnay
Die weiße Rebsorte stammt aus Frankreich. Es gibt rund 120 Synonyme, welche auf das Alter und die weltweite Verbreitung in den meisten Weinbauländern hinweisen. Die wichtigsten sind Pinot Chardonay, Morillon, Auxerrois, Beaunois und Clevner, Clävner (Elsass). Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden Chardonnay und Pinot Blanc oft verwechselt. Der Ampelograph Victor Pulliat (1827-1896) war schon im Jahre 1868 von zwei verschiedenen Sorten ausgegangen und das wurde zumindest in Frankreich 1872 auch offiziell anerkannt. Erst durch im Jahre 1999 erfolgte DNA-Analysen wurde schließlich die Eigenständigkeit bestätigt: Chardonnay ist eine natürliche Kreuzung zwischen Gouais Blanc x Pinot.
Chardonnay ist die 5. Wichtigste Rebsorte weltweit und nimmt mit 212.213 ha (2015) den 1. Platz bei den weißen Rebsorten ein. Die wichtigsten Länder sind 1. Frankreich (50.623 ha), 2. USA (42.912 ha), 3. Australien (21.442 ha), 4. Italien (20.056 ha), 5. Chile (11.698 ha).
Die Sorte wurde erstmals unter Beaunois im Jahre 1583 im Departement Saône-et-Loire erwähnt, es könnte aber auch Aligoté gemeint gewesen sein. Eine zuverlässige Nennung unter Chardonnet erfolgte im Jahre 1685. Den heutigen Hauptnamen soll sie nach der burgundischen Gemeinde Chardonnay (Mâconnais) erhalten haben. Die römisch-katholischen Orden der Benediktiner und Zisterzienser haben auf jeden Fall für die Verbreitung der Sorte in ganz Europa gesorgt.
Die früh reifende Rebe ist sehr empfindlich. Sie ist anfällig für Echten Mehltau, Botrytis, Vergilbung bzw. Flavescence dorée, Verrieseln und Kleinbeerigkeit. Bei den Weinen gibt es große Unterschiede bzw. Vielfalt in Charakter und Geschmack. Sie ist stärker als bei anderen Rebsorten von Bodentyp, Klima und Weinbereitung abhängig. Viel häufiger als bei den meisten Weißweinsorten werden hier Verfahren wie malolaktische Gärung, Hefesatzlagerung und Barrique-Ausbau praktiziert. Die vielseitige Sorte eignet sich sehr gut für alle Ausbauarten von trocken bis edelsüß und ebenso ausgezeichnet für die Produktion von Schaumweinen. Sehr häufig wird sie sortenrein ausgebaut, ist aber auch ein beliebter Verschnittpartner. Zusammenfassend kann man aber sagen, dass Chardonnay zu den ganz Großen der Welt zählt, den Cépages nobles.
In Frankreich ist die Sorte ungemein populär und erfolgreich. Die größten Mengen stehen im Burgund (33%), Languedoc-Roussillon (27%) und Champagne (21%). Alle großen burgundischen Weißweine werden aus dieser Rebsorte gewonnen. Ebenso werden alle als „Blanc de Blancs“ gekelterten Champagner aus Chardonnay produziert und in den Champagner-Cuvées ist dies die wichtigste Rebsorte neben den roten Sorten Pinot Noir und Pinot Meunier.
In Italien wird die Sorte hauptsächlich in den Regionen Trentino-Südtirol, Lombardei, Apulien und Sizilien angebaut. In Deutschland nimmt ihr Anbau langsam, aber beständig zu. Alljährlich kommen bis zu 100 Hektar dazu. Mit ca. 2.222 Hektar Anbaufläche 2019 hat sie einen Anteil an der deutschen Gesamtrebfläche von etwa 2,1 %. Der Chardonnany wird vor allem in Rheinhessen mit 827 Hektar (2019) und in der Pfalz mit 786 Hektar (2019) angebaut.
In Kalifornien gab es ab den 1980er-Jahren einen Chardonnay-Boom, der sich weltweit fortsetzte. Hier ist sie mit 38.555 Hektar die häufigste Rebsorte.
Der Begriff „Barrique“:
Bezeichnung für ein französisches Holzfass. Der Begriff wird im deutschen Sprachraum oft auch als Synonym für den Barrique-Ausbau selbst verwendet. Sie leitet sich angeblich von Barrikade ab; denn während der Julirevolution 1830 mit dem endgültigen Sturz der Bourbonen dienten mit Erde gefüllte Fässer als Straßensperren. Das Schiffsmaß mit 225 Liter wurde im Bordelais allerdings bereits im Mittelalter verwendet. Das ist genau ein Viertel des Tonneaus mit 900 Litern, einem häufigen Fasstyp. In Frankreich nennt man das Barrique-Fass auch „Château-Modell“. Barrique-Fässer werden aber auch für den Ausbau von Spirituosen wie zum Beispiel Whisky oder Bier verwendet.
Die 225 Liter des auch als „Barrique Bordelaise“ bezeichneten Fasses sind aber nicht als allgemein gültiger bzw. „verbindlicher Standard“ zu verstehen. Die Größe und Form ergaben sich dadurch, weil eine einzelne Person noch in der Lage war, es leer zu tragen und in gefülltem Zustand zu transportieren (zu rollen). Die Fässer mit 225 Liter fassen übrigens genau 300 Flaschen mit 0,75 Liter Volumen. Es gibt aber auch heute noch verschiedenste Fassgrößen, das sind zum Beispiel „Barrique Nantaise“ mit 230 und „Barrique Béarnaise“ mit 300 Litern. Ab einem bestimmten Fassvolumen kann man aber auf Grund der (zu) kleinen Holzoberfläche zum (zu) großen Weinvolumen nicht mehr von Barrique-Ausbau sprechen. Bei Fässern mit größerem Volumen wird der Holzeinfluss exponentiell geringer.
In Deutschland ist die Barriquefassgröße weingesetzlich geregelt, die Bezeichnung „in Barrique gereift/ausgebaut“ darf nur dann verwendet werden, wenn zumindest ein Teil des Weines oder der verwendeten Erzeugnisse in einem Barrique-Fass mit einem Fassungsvermögen von nicht mehr als 350 Litern gelagert worden ist. Des Weiteren muss der Wein auch die für die Reifung im Barrique-Fass typischen sensorischen Merkmale aufweisen. Die Höhe des klassischen Barrique mit 225 Liter Volumen beträgt etwa 95 Zentimeter, die Stärke der Fassdauben 20 Millimeter. Das Fass besitzt einen Spund auf der Oberseite und einen zweiten für den Abstich. Ursprünglich nur in Frankreich zum Ausbau der großen Weiß- und Rotweine verwendet, hat es bis Ende des 20. Jahrhunderts die gesamte Weinwelt erobert. Als „Erfinder“ können die Engländer gelten. Sie erkannten, dass die aus dem Bordelais importierten Fassweine, die in den Docks in London in bestimmten Fässern lagerten, nach einiger Zeit viel besser als andere schmeckten.
Die für den Barrique-Ausbau bestimmten Fässer werden hauptsächlich aus Eichenholz, aber nur aus den dafür geeigneter Eichenarten aus bestimmten Gebieten Europas und Amerikas hergestellt. Das Fassholz gibt dem darin ausgebauten Wein einen unverwechselbaren Geschmack. Dieser ist von mehreren Faktoren abhängig. Dies sind zuerst einmal die Eichenart und die damit eng in Zusammenhang stehende Herkunft der Eiche, die Herstellungsart (gesägt oder gespalten), die Dauer der Trocknungs-Phase und vor allem die Stärke des Fasseinbrandes, dem so genannten Toasting.
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