Dieser schöne Cabernet Sauvignon mit seiner leicht fruchtigen Note nach Heidelbeere und Backpflaume unterstützt durch eine leicht pfeffrige Note, besticht vorwiegend durch seine Sekundären Aromen, wie Nelke, Schokolade, Rauch, Muskat und gebrannte Maronen, die durch die Lagerung im kleinen französischen Holzfass zustande kommen. Im Geschmack ist er vollmundig und körperreich mit kräftigen weichen Tanninen und einem tollen süß-säure Spiel. Abgerundet wird das Ganze durch eine langen Abgang, der diesen besonderen Genuss abschließt.
Er passt zu dunklen Fleisch, Nudelgerichten mit Sahnesauce oder auch mal zu gut gewürzten Krustentieren und kräftigen Käse.
Die Rebsorte Cabernet Sauvignon
Die rote Rebsorte stammt aus Frankreich, aber der Ursprung ist unklar. Es gibt rund 60 Synonyme. Cabernet Sauvignon war die erste klassische Sorte, deren Abstammung bzw. Elternschaft mittels der damals gerade populär gewordenen DNA-Analysen festgestellt wurde. Das passierte mehr oder weniger zufällig, als man beim Anlegen einer genetischen Datenbank die DNA-Profile der wichtigsten in Kalifornien angebauten Sorten ermittelte und verglich. Dies erfolgte im Jahre 1997 durch Dr. Carole Meredith und John Bowers an der University of California und ergab eine Elternschaft Cabernet Franc x Sauvignon Blanc. Die weltweite Überraschung war deshalb so groß, weil man bis dahin angezweifelt hatte, dass weiße Sorten bei der Entstehung roter beteiligt sein könnten. Ob Cabernet Sauvignon eine Zufallssämling oder ein Produkt einer gezielten Kreuzung ist, auf letzteres deutet der Name hin, liegt im Dunkeln. Die drei Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Carmenère wurden daher lange in Ampelographien verwechselt, was gelegentlich auch noch heute geschieht.
Im Jahre 1635 schickte Kardinal Richelieu (1585-1642) mehrere tausend Rebstöcke dem Abbé Breton. Deshalb wird auf Grund des Synonyms Breton (ein noch heute verwendeter Name für den Cabernet Sauvignon) vermutet, dass es sich um Cabernet Sauvignon gehandelt haben könnte. Eine erstmalige gesicherte Erwähnung erfolgte Mitte der 1770er-Jahre durch den Bürgermeister von Libourne (Gironde) unter dem Namen Petit Cabernet. Erst ab Ende des 18. Jahrhunderts trat die Sorte im Bordeaux verstärkt in Erscheinung. Besondere Verdienste werden Armand d’Armailhacq und Baron Hector de Brane zugeschrieben, das waren die Eigentümer der Weingüter Château Brane-Cantenac und Château d’Armailhac. Der heutige Name Cabernet Sauvignon tauchte erst um das Jahr 1840 auf.
Die Rebe wurde schon 1785 von Secondant, Sohn des Montesquieu, als vollkommene Rebe bezeichnet. Hinsichtlich seiner Ertragssicherheit, der Weinqualität und der Resistenz gegen Botrytis auch gerechtfertigt. Außerdem ist sie widerstandsfähig gegen Trockenheit, benötigt aber frostgeschützte Lagen. Sie reift mittel bis spät aus und ist sehr anfällig für Pilzkrankheiten, besonders Eutypiose, Esca und Echter Mehltau. Sie besitzt hartschalige, kleine Beeren mit besonders vielen Kernen und ist deshalb reich an Phenolen.
Cabernet Sauvignon zählt zum engsten Kreis der Cépages nobles. Sie wird oft als edelste und potentiell beste Sorte überhaupt bezeichnet. Als Hauptanteil im Bordeaux-Verschnitt verleiht sie den großen Bordeaux-Rotweinen und vielen anderen Weinen der Welt Körper und Struktur. Es werden aber auch viele sortenreine Rotweine aus ihr gekeltert. Die außergewöhnliche Fähigkeit liegt darin, dass selbst unter verschiedensten Klima- und Bodenbedingungen der Charakter des Weines unverwechselbar bleiben. Es ist kein Zufall, dass bei der legendären als Paris Wine Tasting bezeichneten Weinverkostung 1976 die Rotweine vom Rang 1 bis zum Rang 10 ausnahmslos von Cabernet Sauvignon dominiert waren!
Die Cabernet Sauvignon ist die mit Abstand, mit seinen 341.000 Hektar weltweit (2015), am häufigsten angebaute Weintraube der Welt. 1990 waren nur weltweit auf 128.878 Hektar mit ihr bestockt, somit stieg der Bestand innerhalb von 25 Jahren um rund das 2,6-fache.
Die Rebe wir mittlerweile am meisten in China mit 60.000 ha angebaut. Es folgt Frankreich, hier belegt die Sorte insgesamt 48.152 Hektar. Die größten Flächen befinden sich in Bordeaux mit rund 25.000 Hektar, wo sie in unzähligen Appellationen zugelassen ist. Es folgen Languedoc-Roussillon (vor allem Languedoc) mit 19.000 und die Provence mit 3.500 Hektar. Danach rangieren folgende Länder auf den Plätzen. 3. Chile (43.211 ha), 4. USA (40.720 ha), 5. Australien (24.682 ha), 6. Spanien (20.325 ha), 7. Argentinien (15.431 ha). In Italien, auf Platz 8 des Rebsorten-Rankings wurde die Sorte ab den 1960er-Jahren populär, war aber vorerst in vielen DOC-Bereichen nicht zugelassen. Durch die Super-Toskaner wie z. B. Sassicaia und Tignanello wurde dann ein wahrer Boom ausgelöst und Cabernet Sauvignon ist heute Bestandteil vieler DOC/DOCG-Rotweine. Hier wird sie auf insgesamt 13.258Hektar angebaut. In Deutschland beträgt ihre Rebfläche im Vergleich gerade mal 399 Hektar (2018) mit steigender Tendenz, davon liegen 114 Hektar in Rheinhessen. Am meisten wird sie in Deutschland in der Pfalz mit 206 Hektar angebaut.
Der Begriff “Barrique”:
Bezeichnung für ein französisches Holzfass. Der Begriff wird im deutschen Sprachraum oft auch als Synonym für den Barrique-Ausbau selbst verwendet. Sie leitet sich angeblich von Barrikade ab; denn während der Julirevolution 1830 mit dem endgültigen Sturz der Bourbonen dienten mit Erde gefüllte Fässer als Straßensperren. Das Schiffsmaß mit 225 Liter wurde im Bordelais allerdings bereits im Mittelalter verwendet. Das ist genau ein Viertel des Tonneaus mit 900 Litern, einem häufigen Fasstyp. In Frankreich nennt man das Barrique-Fass auch „Château-Modell“. Barrique-Fässer werden aber auch für den Ausbau von Spirituosen wie zum Beispiel Whisky oder Bier verwendet.
Die 225 Liter des auch als „Barrique Bordelaise“ bezeichneten Fasses sind aber nicht als allgemein gültiger bzw. „verbindlicher Standard“ zu verstehen. Die Größe und Form ergaben sich dadurch, weil eine einzelne Person noch in der Lage war, es leer zu tragen und in gefülltem Zustand zu transportieren (zu rollen). Die Fässer mit 225 Liter fassen übrigens genau 300 Flaschen mit 0,75 Liter Volumen. Es gibt aber auch heute noch verschiedenste Fassgrößen, das sind zum Beispiel „Barrique Nantaise“ mit 230 und „Barrique Béarnaise“ mit 300 Litern. Ab einem bestimmten Fassvolumen kann man aber auf Grund der (zu) kleinen Holzoberfläche zum (zu) großen Weinvolumen nicht mehr von Barrique-Ausbau sprechen. Bei Fässern mit größerem Volumen wird der Holzeinfluss exponentiell geringer.
In Deutschland ist die Barriquefassgröße weingesetzlich geregelt, die Bezeichnung „in Barrique gereift/ausgebaut“ darf nur dann verwendet werden, wenn zumindest ein Teil des Weines oder der verwendeten Erzeugnisse in einem Barrique-Fass mit einem Fassungsvermögen von nicht mehr als 350 Litern gelagert worden ist. Des Weiteren muss der Wein auch die für die Reifung im Barrique-Fass typischen sensorischen Merkmale aufweisen. Die Höhe des klassischen Barrique mit 225 Liter Volumen beträgt etwa 95 Zentimeter, die Stärke der Fassdauben 20 Millimeter. Das Fass besitzt einen Spund auf der Oberseite und einen zweiten für den Abstich. Ursprünglich nur in Frankreich zum Ausbau der großen Weiß- und Rotweine verwendet, hat es bis Ende des 20. Jahrhunderts die gesamte Weinwelt erobert. Als „Erfinder“ können die Engländer gelten. Sie erkannten, dass die aus dem Bordelais importierten Fassweine, die in den Docks in London in bestimmten Fässern lagerten, nach einiger Zeit viel besser als andere schmeckten.
Die für den Barrique-Ausbau bestimmten Fässer werden hauptsächlich aus Eichenholz, aber nur aus den dafür geeigneter Eichenarten aus bestimmten Gebieten Europas und Amerikas hergestellt. Das Fassholz gibt dem darin ausgebauten Wein einen unverwechselbaren Geschmack. Dieser ist von mehreren Faktoren abhängig. Dies sind zuerst einmal die Eichenart und die damit eng in Zusammenhang stehende Herkunft der Eiche, die Herstellungsart (gesägt oder gespalten), die Dauer der Trocknungs-Phase und vor allem die Stärke des Fasseinbrandes, dem so genannten Toasting.
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