Für Menschen, die es nicht ganz trocken mögen, wird dieser fruchtig, fische Wein mit seiner schön eingebundenen, natürlichen Restsüße und seiner angenehmen Säure zu einem angenehmen Begleiter für alle Gelegenheiten. Er glänzt mit seinem intensives Aroma nach frischen Erdbeeren, das durch Noten von Grapefruit und Rhabarber hervorragend ergänzt wird. Der angenehmen lange Abgang rundet diesen Wein perfekt ab.
Passt zu Pasta mit Scampi-Sahnesauce, zu Rotem Thai-Curry oder als perfekter Terrassenwein bei lauen Sommernächten, ob nun als Rheinhessische Schorle oder pur.
Die Rebsorte Blauer Portugieser
Die rote Rebsorte stammt aus der Untersteiermark (Österreich-Ungarn) im heutigen Nordost-Slowenien, obwohl der Name fälschlicherweise auf Portugal hindeutet. Es gibt über hundert Synonyme.
Die Hypothese des Ursprungs Portugal stützt sich auf ein Dokument in der Gemeinde Gumpoldskirchen (NÖ). In diesem wird bekundet, dass der Vöslauer Schlossherr Freiherr von Fries 1772 die Sorte von Porto nach Bad Vöslau gebracht habe. Der Ampelograph Hermann Goethe (1837-1911) stellte außerdem im Jahre 1887 die These auf, dass die portugiesische Sorte Moreto do Alentejo identisch sei. Gegen die Herkunft Portugal spricht jedenfalls, dass es nur in Österreich farbliche Spielarten der Sorte und außerdem viele österreichbezogene Synonyme gibt. Schließlich wurde durch im Jahre 2016 erfolgte DNA-Analysen die Elternschaft Blaue Zimmettraube x Silvaner ermittelt. In diesem Zusammenhang wurde auch die Herkunft aus Nordost-Slowenien geklärt.
Es gibt farbliche Mutationen. Mit dem Grauen Portugieser beschäftigte sich Anfang der 1920er-Jahre Dr. Fritz Zweigelt (1888-1964) und verwendete sie bei der Jubiläumsrebe. Der Grüne Portugieser war früher im Weinviertel (NÖ) weit verbreitet, wo aus ihr einfache Schankweine gekeltert wurden. Im Rebenmuseum des Weinguts Franz Leth (Fels am Wagram) befinden sich noch ein paar Stöcke. Hingegen ist Roter Portugieser ein Synonym für die nicht verwandte kroatische Sorte Kraljevina.
Die früh bis mittel reifende, ertragreiche Rebe ist anfällig für Botrytis, Esca und beide Mehltauarten, sowie ganz besonders für die Schwarzflecken-Krankheit. Sie erbringt einen rubinroten, hellfarbenen Rotwein mit frischer Säure und Heublumenaroma. Diese sind in der Regel zum raschen Genuss bestimmt. Bei reduziertem Ertrag und Barrique-Ausbau sind auch Weine mit Lagerungspotential möglich. Die Sorte ist auch als Tafeltraube geeignet und dient auch als Grundwein für Schaumweine. Der Sektpionier Robert Schlumberger (1814-1879) stellte übrigens in Bad Vöslau (NÖ) im Jahre 1846 daraus den ersten österreichischen Schaumwein her (Blanc de noirs).
Von Österreich aus verbreitete sich die Sorte in andere Länder und kam durch den deutschen Weinbau-Pionier Johann Philipp Bronner (1792-1864) im Jahre 1840 auch nach Deutschland. Hier war sie im Jahre 2018 mit 2.799 Hektar die dritthäufigste Rotweinrebe, aber mit stark singender Tendenz. Vor allem ist sie in den beiden Anbaugebieten Pfalz und Rheinhessen verbreitet. Ein Großteil wird dort zu Portugieser Weißherbst verarbeitet. In Österreich belegte sie im Jahre 2017 nur mehr 1.262 Hektar Rebfläche mit ebenfalls stark fallender Tendenz. In Ungarn waren 2015 damit vor allem in den Bereichen Villány und Kunság 1.050 Hektar bestockt. Weitere Bestände gab es 2015 in Tschechien (605 ha), Slowakei (115 ha) und in Serbien (6 ha). Die Sorte belegte im Jahre 2015 insgesamt 6.321Hektar Rebfläche.
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