Alte Reben stehen für hohe Qualität und dichtere Aromen. Die Pflanzen haben ein tiefes Wurzelwerk, mit dem sie auch bei großer Hitze noch genügend Wasser und somit reichlich Mineralstoffe und Aromen in die wenigen Trauben transportieren. Ein Top-Riesling mit feiner mineralischer Note und Aromen von Pfirsich, Aprikose und grünem Apfel in Verbindung mit getrockneten Blumen erfüllen die Nase.
Er passt zu Fisch, Spargel, Salate und er schmeckt auch zur Gans.
Der Begriff „Alte Rebe“:
Die Kennzeichnung „Alte Reben“ erfordert in Deutschland den schlüssigen Nachweis, dass die Weinberge, aus denen die Trauben des so auf dem Etikett deklarierten Weines stammen, ein Mindestalter von 25 Jahren haben. Das Alter wird von Produzenten häufig zu Werbezwecken verwendet wird, um auf eine besondere Qualität hinzuweisen. Dies wird durch Bezeichnungen wie „Alte Reben“ oder frz. „Vieilles vignes“ am Etikett vermerkt. Es gibt aber kein international allgemein gültiges Mindestalter und der Begriff wird deshalb unterschiedlich verwendet und hat auch keine internationale weinrechtliche Bedeutung. Manchmal werden darunter auch wurzelechte (unveredelte) Reben verstanden.
Der Ertrag einer Rebe richtet sich auch nach seinem Alter. Nach dem Anlegen neuer Rebstöcke erfolgt die Jungfernlese bzw. das Keltern des Jungfernweins erst nach frühestens drei bis fünf Jahren. Das Alter eines Rebstocks wirkt sich auf die Weinqualität aus, oft hört man das Schlagwort „je älter, desto besser“. Normalerweise beginnen die Wüchsigkeit und der Ertrag mit etwa 20 Jahren kontinuierlich nachzulassen und ein Rebstock wird ab etwa 50 Jahren unwirtschaftlich. Im Allgemeinen werden Rebstöcke in Mitteleuropa kaum älter als 25 bis 30 Jahre, dann werden sie zumeist auf Grund geringerer Erträge ersetzt. Langsam ist aber eine gewisse Trendumkehr zu beobachten. Immer mehr Weingüter kultivieren auf kleineren Flächen Reben mit dem ansehnlichen Alter von 50, 60, 70 und in Einzelfällen sogar mehr als 100 Jahren. Die davon gekelterten Weine werden in zumeist geringer Menge produziert.
Weine daraus weisen tendenziell (aber nicht prinzipiell) tatsächlich sehr oft eine bessere Qualität auf. Einer der Gründe ist der geringere Ertrag, aber das darf nicht überschätzt werden. Denn es spielen auch noch einige andere Faktoren wie zum Beispiel die durch geringeren Wuchs von Laub und Frucht bessere, intensivere Exposition (Sonneneinstrahlung) eine Rolle. Ebenso wirkt sich das bei alten Reben weitreichend verästelte Wurzelwerk positiv aus, obwohl mit zunehmendem Alter die Wurzelaktivitäten nachlassen. Qualität ist das komplexe Zusammenspiel von Rebsorte, Standort und Ertrag. Es gibt aber auch das Phänomen, dass manche Rebanlagen gerade in den ersten zwei bis drei Ertragsjahren die besten Weinqualitäten erbringen. Der Grund dafür ist unter anderem ein optimales Verhältnis zwischen Laub und Frucht. Das ist aber eindeutig die Ausnahme.
Das Bodengestein „Quarzit“ / „Rigosol“:
Quarzit ist ein stark verfestigter Sandstein das in der geochronologische Periode Devon (vor etwa 419,2 Millionen Jahren bis etwa vor 358,9 Millionen Jahren). Es ist ein mittelgründiger, steiniger, sandiger Lehmboden mit mäßiger Speicherfähigkeit, guter Durchlüftung. Er ist nähstoffarm mit saurer Bodenreaktion, guter Erwärmbarkeit und mäßig bis gut zu durchwurzeln. In Rheinhessen mach er 1% der Gesamtfläche aus und kommt vor allem am Binger Scharlachberg vor.
Binger Scharlachberg
Die Lage wurde 1248 mit dem Namen „vocatur scarlachen“ urkundlich erwähnt. Der Name geht auf die scharlachrote Farbe des eisenoxidhaltigen Bodens zurück. Er liegt auf einer Höhe zwischen 100 bis 200m in der Gemarkung Bingen-Büdesheim über 26 Hektar. Die Großlage nennt sich St. Rochuskapelle.
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